Heute ein wenig politisch… „Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!“ (Sprechchor der Erwerbslosenwehr aus dem Jahre 1930 - Quelle nicht der CSU-Dobrindt, sondern WIKIPEDIA).
Mein Opa, guter Mann, war Sozialdemokrat, schaffte bei Hoesch und sammelte Beiträge für die Knappschaft, der Arbeiter Opa. Mit meinem CDU-Papa hatte er immerhin gemein, dass beide Helmut Schmidt mochten, wenngleich mein Vater der Ansicht war, dass der auf jeden Fall in der falschen Partei sei.
Was ist in die Buben gefahren? Nun muss nicht jeder, selbst als Sozialdemokrat tatsächlich mal Hand im wirklichen Leben angelegt, sprich im Arbeitsleben gestanden haben, um Abgeordneter zu werden (fänd´ ich schon besser), aber Verstand zeigen wäre hilfreich. Und wenn Du fern vom Arbeitsleben unterwegs bist, dann frag´ doch bitte Menschen, die erstens Menschen sind und zweitens etwas vom Menschsein im Arbeitsleben verstehen.
Da fragt der Lars Klingbeil, unser aktueller Finanzminister und Vizekanzler, Studium der Politikwissenschaften, Soziologie und Geschichte und danach direkt in den Bundestag – also ferner als fern vom Arbeitsleben -, den Ökonomen Jens Südekum Professor für internationale Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, seit 2020 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, wie man denn hier in Deutschland vorwärtskommen könne. Überraschend: Er ist SPD-Mitglied. Das scheint Expertise genug zu sein, denn auch in seinem Lebenslauf steht nur Schule und Uni.
Der Herr Berater des Bundesfinanzministers Klingbeil hat die Lösung:
Er fordert, den Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmer zu lockern. „Ich verstehe zum Beispiel nicht, weshalb der Kündigungsschutz für Arbeitnehmer mit 65 im gleichen Ausmaß (??!) wie für jüngere Beschäftigte gelten sollte“, sagte der Herr Ökonom in einem Interview mit der „Zeit“.
Er glaube, dass der Kündigungsschutz ein Grund dafür sei, dass Unternehmen ältere Menschen nicht weiterbeschäftigen, weil sie glauben, „sie nicht loswerden zu können“. Es brauche da mehr Flexibilität (zum Loswerdenkönnen?), so Südekum. Nicht nur, dass er das bestehende RECHT bereits falsch verstanden hat, obendrein fordert er noch eine verschärfte Schlechterstellung.
Der Mann hat also nicht nur fehlende Empathie, sondern auch NULL Ahnung vom Arbeitsrecht– ein Experte halt.
Neue Berater braucht das Land- lang ist´s her, dass ein Fliesenlegermeister, der als solcher auch gearbeitet hat – Arbeitsminister war – ja, nicht nur wer Geschichte studiert hat, kennt vielleicht noch den Riester (leider am Ende ein wenig den Versicherern zugetan).
Bevor ich es vergesse: Laut Klingbeil ist Südekom einer der führenden Ökonomen unseres Landes….. Na dann aber gute Nacht.
Wer war noch gleich dieser Herr Heil?? Hubertus? Ne, das ist der Patron der Jäger. Ne, der nicht! Warte: SPD-Hubertus? YES. Retter der Welt und der Bürgergeldgerechtigkeit. Reformer des Arbeitszeitgesetzes??? Ne, nur 1000x berührt.
Jetzt aber: Im Koalitionsvertrag heißt es, dass im Einklang mit der Europäischen Arbeitszeitrichtlinie flexibilisiert werden soll. Wie??? Künftig soll es eine wöchentliche, nicht mehr tägliche Höchstarbeitszeit geben. Befeuert wird das Ganze durch eine Studie des Dt. Instituts der Wirtschaft (DIW). Tenor: „Flexiblere Arbeitszeitformen im Büro bedingen keine Gesundheitsrisiken“. Eine Arbeitszeit von mehr als zehn Stunden habe „keine negativen Effekte“. Dasselbe gelte für Ruhezeitverkürzungen, wenn die Arbeit tagsüber für Privates oder Erledigungen unterbrochen und abends nachgeholt werde. Daher, fordert das DIW, Arbeitszeiten jenseits der zehn Stunden und verkürzte Ruhezeiten zu erlauben. Also Privates und Arbeit werden Eins? Mal sehen, was die Bärbel B. (Schutzpatronin der Bergleute;-)) damit macht.
Können wir bitte diesen Hubertus wiederbekommen. Da ist mir dessen garantiertes NIXTUN schon lieber. Entschuldigung, aber ich bin hier, merkt man gar nicht, ungehalten. Nach seinem Antritt gab es die vollmundigsten Ankündigungen und dann ein großartiges Nichts. Der Arbeitsrechtstiger als Bettvorleger. Dabei muss dringend etwas geschehen, aber nicht das Obige.
Und noch etwas zum Mitnehmen: Mehr als 30% aller Unternehmen rechnen mit einem verstärkten Jobabbau durch KI. Keine Sorge, direkt betroffene Berufe gibt es wenige, es ist mehr der sinkende Arbeitsumfang bezogen auf alle Jobs. Ja dann…..
Pardon, wegen der klaren Ansprache, aber wenn es so richtig schlimm wird…….