Das Homeoffice / Mobiles Arbeiten – Gekommen, um zu bleiben??
Die Kollegen treffe ich in der Videokonferenz, sitze gemütlich mit dem Laptop im Garten und zur Mittagspause muss ich nur kurz rüber in die häusliche Küche. Das Leben 2.0 im Homeoffice ist häufig Standard geworden. Dass wir in Summe wesentlich mehr Homeoffice haben als vor Corona ist wenig überraschend. Weltweit wird weniger Zeit im Büro verbracht: In München sind es 3,5 Tage, in New York und Shanghai 3,6 und 3,7. London glänzt so eben mit 3,1 Tagen. Überraschend aber ist: Die Unternehmen steuern mehr und mehr gegen.
65% der Beschäftigten wünschen sich eine Mischung aus Präsenz und Homeoffice. Es sind gut 39% die TÄGLICH ins Büro müssen. Eine im internationalen Schnitt überraschend hohe Zahl – 29% – möchte nur im Büro arbeiten.
Auf der Arbeitgeberseite heißt es hingegen immer öfter: Zurück ins Büro.
Amazon will jetzt sogar Mitarbeitende feuern, die nicht zurückkehren. Die Leitlinie (Return to office rule) für das Management schreibt einen Drei-Punkte-Plan vor: Erstgespräch, bei Hartnäckigkeit Zweitgespräch, dann Kündigung.
Nur: Beim sog. War of talents geraten alle Unternehmen ins Hintertreffen, die kein oder nicht genügend Home-Office / Mobiles Arbeiten anbieten.
Und das ist der Witz: Die bestehenden Arbeitsverhältnisse werden restriktiv gehalten, bekommen also nur überschaubar Homefoffice bis gar nicht. Die „Neuen“ bekommen direkt vertraglich teils umfänglich ein solches, weil man sie ja „gewinnen“ will.
Die Arbeitgeber können hier – typisch deutsch – auf den fehlenden Willen der Arbeitnehmer zur Veränderung setzen. Der dt. Arbeitnehmer braucht schon richtig Druck, bevor der sich verändert. Also: Die sich schon gebunden haben, behandle ich einfach mal schlechter. Die werden sich schon nicht wehren. Da ist der BR gefordert, aber in erster Linie eine anspruchsbegründende Regelung, also Hubertus Heil müsste was machen…. Und mein Mantra in allen Betrieben: Allein die Pendelzeiten sparen Millionen Stunden an Lebenszeit und einer Unternehmung stünde es gut an, die damit verbundene Ersparnis an Energie auf Ihre Fahne schreiben zu können.